An Stellen, wo früher zur Holzgewinnung Fichten-Monokulturen angelegt worden waren, und diese nicht rechtzeitig ausgedünnt wurden, kommt immer weniger Licht auf den Waldboden. Ohne Licht kommen natürliche Abbauprozesse der Laub- und Nadelstreu und die Humusbildung zum Erliegen. Der meist braune Boden ist leblos, trocknet schnell aus und verliert seine Wasserspeicherfähigkeit.
Zwirglmaier zeigte den Teilnehmern dann ausgedünnte (durchforstete) Waldbereiche. Dadurch kommt wieder Licht am Waldboden an und sofort beginnen am Boden wieder Pflanzen zu wachsen. In dieser Phase kommt es wieder zur Humusbildung am Boden und die Wasserspeicherkapazität sowie die Nährstoffbildung steigt stark an. Auf solchen Böden gehen auch wieder Baumsamen auf und eine junge Generation an Bäumen entsteht. Wenn man Geduld hat, so Zwirglmaier, entsteht ein gesunder widerstandsfähiger Wald mit verschiedenen Baumarten.
Solche Mischwälder trotzen auch besser dem Borkenkäfer. Während beim Befall mit dem Borkenkäfer in einer Fichten-Monokultur meist größere Flächen abgeholzt werden müssen, können im Mischwald alle Nicht-Fichten stehenbleiben. Auch bei Sturmereignissen zeigen sich Mischungen von Pfahl – und Flachwurzlern deutlich widerstandsfähiger als Monokulturen.
Dem Klimawandel kann man mit Baumarten begegnen, die auch höhere Temperaturen aushalten, wie z.B. Atlas-Zeder, Elsbeere, Speierling oder Edelkastanie. Aber das funktioniert nicht unendlich. Letztlich muss der Klimaerwärmung begegnet werden, um die Wälder dauerhaft zu bewahren.
Vor allem sollte man bei der Waldbewirtschaftung in Generationen denken. Und man muss Geduld haben. Außerdem darf man auch nicht alles Holz dem Wald entnehmen. Denn gerade Totholz dient vielen Tieren und Insekten als Lebensgrundlage und dient damit der Artenvielfalt. Ein zu aufgeräumter Wald ist kein guter Wald, so Zwirglmaier.