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Aktion / Bericht

Apothekenführung: Arzneimittelliefereng-pässe und Apothekensterben sind selbst verschuldet durch jahrelanges Mißmanagement der Politik

Nach 15 Jahren schlechter Gesundheitspolitik gehören die meisten ehemaligen deutschen Pharmahersteller dem Ausland und in Deutschland sperrt jeden Tag eine Apotheke zu. Die Versorgung Deutschlands mit Arzneimitteln ist akut gefährdet. Antibiotika für Kinder sind seit über einem Jahr kaum zu bekommen. Und trotzdem gibt es keinen Aufschrei. Warum ? Mit SPD, CDU, FDP und Grüne haben praktisch alle großen Parteien an diesem Desaster mitgearbeitet und alle Anzeichen die letzten 5 Jahre vollständig ignoriert.

Die ÖDP-Kreisverbände Erding und Ebersberg hatten mit dem ÖDP-Landtagskandidaten Wolfgang Reiter eingeladen zu einer Führung durch die Schloß-Apotheke in Markt Schwaben am 05.08.2023. Der Apotheker Wolfgang Reiter (7.von links) zeigte den Teilnehmern die Räumlichkeiten der Apotheke inklusive Labor und Rezeptur, wo auch heute noch Arzneimittel wie z.B. Salben hergestellt werden. Er erläuterte die zahlreichen nicht bezahlten Aufgaben der Apotheke wie die stichprobenartigen Qualitätsprüfungen von Fertigarzneimitteln, die Bearbeitung von Arzneimittelrückrufen z.B. bei Qualitätsmängeln, die Dokumention bei Betäubungsmitteln, importierten Arzneimitteln und aus Blutzubereitungen hergestellten Arzneimitteln. Und schließlich die aufwändige Prüfung bei Rezepturen auf Plausibilität und Machbarkeit. Bei jeder Rezeptur müsse geprüft werden, ob die Bestandteile überhaupt miteinander kompatibel sind und wie lange ein so hergestelltes Arzeimittel haltbar ist.

15 Jahre Rabattverträge haben den deutschen pharmazeutischen Mittelstand vernichtet

Unter der SPD-Gesundheitsministerin Ulla Schmidt wurden die sogenannten Rabattverträge eingeführt. Ziel war es, durch das direkte Verhandeln der Krankenkassen mit den Herstellern die Arzneimittelpreise deutlich zu senken. Was aber alle übersehen haben: Werden die Preise zu niedrig, verdienen Hersteller nichts mehr daran und steigen aus der Produktion aus. Außerdem sind die Rabattverträge dafür verantwortlich, dass mittelständische Hersteller von Großkonzernen aufgekauft wurden und jetzt nicht mehr zur Verfügung stehen. Firmen wie Hexal oder 1A Pharma gehören dem Schweizer Großkonzern Novartis. Ratiopharm oder ABZ dem Konzern TEVA und Lichtenstein und Zentiva dem französischen Konzern SANOFI-AVENTIS.
Das Nicht-mehr-Vorhandensein von deutschen Produktionsstätten ist die konsequente Folge der Politik der Gesundheitsminister Ulla Schmidt (SPD), Philip Rösler und Daniel Bahr (FDP), Hermann Gröhe und Jens Spahn (CDU) und Karl Lauterbach (SPD). In den letzten 15 Jahren wurde ein funktionierendes System der Arzneimittelversorgung konsequent an die Wand gefahren.    

Die Verquickung von Großkonzernen und Politik verhindert eine sinnvolle Politik

Reiter verwies auch darauf, dass die momentanen Steigerungen bei den Arzneimittelausgaben in erster Linie von sogenannten Hochpreis-Artikeln entstehen. Das sind Arzneimittel, die für seltene Krankheiten entwickelt wurden wie Krebsmittel, Immunsuppressiva und ähnliches. Die führen zu Kosten in Höhe 5000 – 20.000 Euro im Quartal und genießen in der Regel Patentschutz, so dass die Hersteller die Preise selbst bestimmen können. Diese werden von den Großkonzernen wie Pfizer und MSD, USA oder Roche, Schweiz angeboten. Firmen die auch gerne Parteitage von CDU, FDP und Grünen sponsern. Interessanterweise werden diese sogenannten „Hochpreiser“ bei Spargesetzen immer ausgenommen.

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Reiter empfahl als Abhilfe die Wahl der ÖDP bei kommenden Wahlen. Die ÖDP ist die einzige Partei, die keine Konzernspenden annimmt und daher unabhängig von Großkonzernen ist. Außerdem ist die ÖDP in Bayern auch die einzige Partei, die mit Volksbegehren auch zwischen den Wahlen erfolgreich ist. Das zeigen die erfolgreichen Volksbegehren für einen Nichtraucherschutz (2010) und „Rettet die Bienen“ (2019), aber auch die erfolgreichen Münchner Bürgerbegehren „Raus aus der Steinkohle“ (2017) und „Grünflächen erhalten“ (2023).

Autor/in:
Wolfgang Reiter
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