Zur Hauptnavigation springenZum Hauptinhalt springen

Pressemitteilung

ÖDP fordert Begrenzung des Einflusses von Pharmakonzernen durch ein Verbot von Konzernspenden an Parteien !

Am Montag, den 10.7.2017 referierte der Apotheker und Erdinger ÖDP-Ortsvorsitzende im Mayr-Wirt zum Thema "Das zahlt die Kasse nicht" über die Irrwege in der Arzneimittelversorgung in Deutschland.

Ca 32 Mrd. € gaben die gesetzlichen Krankenkassen 2015 für Arzneimittel aus. Zwischen 2005 und 2010 versuchte die Politik  durch die Einführung von Rabattverträgen für Arzneimittel und die Einführung von Ausschreibungen im Hilfsmittelbereich den Krankenkassen selbst die Kontrolle über  ihre Ausgaben zu übergeben. Davor wurden die Kosten nur über Reimportquoten und sogenannte Festbeträge reguliert.

Damit wurde der Arzneimittelmarkt zu einem freien Markt, die Politik hat sich als ordnende Kraft praktisch komplett zurückgezogen. Mit allen Vor - und Nachteilen: Die Krankenkassen versuchen ohne Kompromisse über die Rabattverträge möglichst niedrige Arzneimittelpreise zu erreichen: 2015 So mussten in den Apotheken über 21000 Rabattverträge umgesetzt werden. Trotz einem Einsparpotential von 3,6 Mrd / 2015 brachte der bürokratische Aufwand allerdings nur mäßigen Erfolg.

Reiter betonte dass die Pharmaindustrie versuche diese Rabattverträge mit allen möglichen Tricks zu umgehen: vermehrte Einführung neuer Arzneimittel mit Patentschutz und exorbitant hohen Preisen und diverse andere Tricks  wie z.B. die angebliche "Nicht-Lieferfähigkeit von rabattierten Arzneimitteln.

Das Ganze habe dramatische Konsequenzen für die Patienten:  Lieferengpässe und Qualitätsmängel bei zahlreichen Rabatt-Arzneimitteln sowie ständig wechselnde Packungen. Vor allem ältere Patienten tun sich damit sehr schwer.  Pharmaforschung finde nur noch nur noch in gewinnträchtigen Bereichen statt, dringend benötigte Arzneimittel z.B. Antibiotika gegen multiresistente Keime würden kaum beforscht,  mittelständischer Pharmahersteller und Landapotheken verschwänden.

 

Durch Lobbyarbeit und Parteispenden würden Arzneimittelkonzerne versuchen, diesen Status Quo aufrecht zu erhalten. Vor allem durch neu zugelassene Arzneimittel mit Patentschutz schafften es die weltgrößten Pharmakonzerne trotz sinkender Verordnungszahlen ständig steigende Umsätze zu erwirtschaften ...

„Diesen Entwicklungen muss gegengesteuert werden“ so Reiter, weshalb die ÖDP fordere, dass die Politik wieder stärker ordnend im Gesundheitswesen eingreifen müsse und nicht alles - wie bisher - dem freien Markt überlassen dürfe. Als weitere Forderungen zum Wohle der Patienten nannte er die Abschaffung der arbeitsaufwendigen, aber wenig effektiven Rabattverträge und Maßnahmen gegen das Sterben der Landapotheken.

Die Pflichtversicherung müsse zur Verbesserung der Einnahmesituation der gesetzlichen Krankenkassen auf alle Einkommensgruppen ausgedehnt, die Macht der Krankenkassen und der Pharmakonzerne begrenzt werden. „Der Einfluss der Pharmakonzerne ist  durch ein Verbot von Konzernspenden an Parteien zu vermindern. Da die ÖDP die einzige Partei ist, die diese Forderung stellt, kann nur eine Stimmabgabe für die ÖDP bei der Bundestagswahl ein Umdenken in diese Richtung bewirken.“ so Reiter abschließend.

 

Der Referent steht für Nachfragen zur Verfügung:

Wolfgang Reiter, Apotheker aus Erding und ÖDP Ortsvorsitzender Erding

Beethovenstr. 1a, 85435 Erding, Tel 08121-91251 und 08122/5677(d), wr@casa-reiter.de

Zurück